Ich will mein Kind zurück!

Ich bin 29 Jahre alt und lebe in einer Beziehung. Meine Eltern wissen nichts von meinem Partner, da sie ihn nie akzeptiert haben. Ich war also heimlich mit ihm zusammen und bin es heute noch.

Im Januar 2019 fand ich heraus, dass ich in der 5. Schwangerschaftswoche schwanger war – ich war geschockt! Ich wollte immer Kinder, doch wie sollte ich dies meiner Familie beibringen? Sie wussten doch nicht einmal etwas von meinem Partner!

Mein Partner wollte, dass ich sofort abtreibe. Er sagte, es sei nicht der richtige Zeitpunkt. Wir müssten meiner Familie erst einmal beibringen, dass wir ein Paar seien, danach könnten wir dann Kinder zeugen.

Ich war hin- und hergerissen. Ich stand total neben mir und konnte auch mit niemandem über die Situation reden. Ich habe mich deshalb mit vitaL in Verbindung gesetzt. Die liebe Monika hat mit mir alle Möglichkeiten besprochen, um das Kind behalten zu können, und mir ihre Hilfe angeboten. Doch all das hat mein Mann mir dann wieder ausgeredet.

Der Termin zur medikamentösen Abtreibung war da – es war der 18. Januar 2019. Ich bin unter Tränen hingegangen. Allein. Ich wurde untersucht, und man konnte den Herzschlag schon sehen. Ich bin vor der Ärztin in Tränen ausgebrochen und habe ihr gesagt, dass ich unter Druck gesetzt werde und noch einmal mit meinem Mann reden wolle, bevor ich die Tablette nehme.

Ich habe ihn also angerufen und noch einmal versucht, ihn zu überreden. Ich sagte ihm, dass man den Herzschlag schon sehe und ich das nicht machen könne. Doch er wollte nichts davon wissen und wurde wütend. Ich war am Boden zerstört und wusste nicht, was ich tun sollte.

Dann ging ich wieder zu der Ärztin ins Zimmer und nahm die Tablette.

Es war vorbei. Starke Schmerzen setzten ein, und einen Tag später kamen die Blutungen mit Gewebestücken. Es war so schlimm, ich habe geweint. Meinem eigenen Fleisch und Blut habe ich das angetan!

Er wollte, dass ich es schnell mache und hat mich dazu gedrängt. Ich weiß: Die letzte Entscheidung traf ich, aber ich fühlte mich wie verhext. Ich hatte Angst, dass ich meine Familie verliere und alle wütend werden – das war der größte Fehler.

Heute ist es mir egal, was meine Familie sagt, selbst wenn das bedeuten würde, dass ich das Kind alleine großziehe. Alles, was Monika mir angeboten hatte, war richtig. Hätte ich mich darauf eingelassen, wäre ich jetzt noch schwanger, doch ich konnte das alles nicht sehen. Ich dachte wirklich, es würde nicht gehen, dabei hat sie mir so gute und realistische Hinweise gegeben. Ich war wie betäubt und wusste nicht, was ich da tue.

Wie konnte ich das nur tun? Ich hasse mich dafür! Jetzt ist mein Leben nicht mehr schön, ich bin mit den Nerven am Ende. Ich schlafe weinend ein und wache weinend wieder auf. Schlafstörungen habe ich auch. Ich kann meinen Alltag nicht bewältigen. Sogar bei der Arbeit kann ich meine Tränen nicht unterdrücken, obwohl ich eigentlich nicht der Typ bin, der seine Gefühle zeigt. Ich muss warten, bis ich nach Hause kann, um endlich zu weinen. Es ist unerträglich. Ich will mein Kind zurück, doch das geht nicht. Ich werde das niemals verarbeiten können.

Mein Mann will davon nichts hören, sodass ich mit ihm darüber nicht reden kann.

Ich wünsche mir jetzt nichts mehr als ein Baby, sonst kann ich dieses Leben nicht mehr ertragen. Es hat keinen Sinn. Mein Herz ist gebrochen, es tut so weh! Ich hatte in meinem Leben noch nie so einen seelischen Schmerz wie jetzt. Ich hoffe nur, dass ich schnell wieder schwanger werde. Diese Abtreibung hat nichts leichter gemacht. Nein, sie hat mich kaputtgemacht.

Heute denke ich: Egal, ob man von allen gehasst wird oder ob man alleine dasteht, man sollte das nie tun! Es ist ein Wunder – ein Lebewesen, das in dir wächst! Auch wenn eine Frau in dem Moment denkt, es sei die richtige Entscheidung – sie wird sie bereuen. Man muss nur ein bisschen sensibel sein, und es macht einen kaputt. Es gibt so viel Hilfe, und man kann das alles meistern, ich habe es nur zu spät gesehen. Ich würde alles geben, um die Zeit zurückdrehen zu können, aber es ist zu spät.

Eine mit dem Smartphone telefonierende Frau sitzt an einem Schreibtisch vor einem silbernen Laptop

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