Unfruchtbar – Glückliche Eltern dank Adoption
Ich möchte mit euch meine Geschichte des unerfüllten Kinderwunsches teilen – eine Geschichte aus einer ganz anderen Perspektive.
Mein Mann und ich sind bereits zehn Jahre verheiratet und hatten von Beginn an einen Kinderwunsch. Aber so wie das Leben in der heutigen Gesellschaft ist, gingen erst einmal andere Dinge vor: eine eigene Wohnung, das Studium und der Beruf. Das berühmte „fest im Leben stehen.“
Eine Freundin, die ebenfalls Probleme hatte schwanger zu werden, gab mir den Rat, dass ich nicht zu lange warten sollte. Aber ich nahm ihren Rat zu dieser Zeit nicht so richtig ernst. Normalerweise, so dachten wir, wird man doch schnell schwanger, jedenfalls war dies so bei den Meisten in unserem Bekanntenkreis. Somit vertrösteten wir uns mit diesem Gedanken.
Mit Ende 20 war es dann endlich soweit. Wir haben uns dazu entschieden nicht mehr zu verhüten. Der erste Monat verging und es trat keine Schwangerschaft ein. Wir haben uns Mut gemacht- immerhin ist die Wahrscheinlichkeit doch hoch, dass es im ersten Jahr klappt. Die Monate vergingen und uns wurde bewusst, dass das Kinderkriegen für uns keine einfache Sache werden wird. Diese Zeit war von vielen Emotionen begleitet, da es schließlich nach zahlreichen Untersuchungen keinen Grund dafür gab, dass wir keine Kinder bekommen können. Letztendlich blieb uns nur noch der Gang in das Kinderwunschzentrum. Mit einer künstlichen Befruchtung fühlten wir uns beide aber nicht ganz wohl, daher vertagten wir dies.
In dieser Zeit war unser Glaube und die Gemeinde eine große Stütze. Es gab uns Trost zu sehen, dass Kinder ein Geschenk Gottes sind und das Gott wohl einen anderen Plan für uns hat, als eigene Kinder zu bekommen.
Dieser offenbarte sich uns auch recht schnell, da wir seit Beginn unserer Beziehung eine Adoption vorstellen konnten. Mit dem unerfüllten Kinderwunsch hatten wir nun einen Anstoß bekommen. Es dauerte ein Jahr bis wir bei uns im Kreis als potentielle Adoptiveltern anerkannt wurden. Die Aussichtschancen waren und sind weiterhin jedoch sehr schlecht. Es gibt zu viele Bewerberpaare auf zu wenig Adoptivkinder. Wir durften aber die Möglichkeit nutzen uns deutschlandweit bei den Jugendämtern zu bewerben. Von ca. 200 Bewerbungen kamen nur drei positive Rückmeldungen, dass wir nach einer persönlichen Vorstellung auf deren Liste aufgenommen werden.
Das Ende der Geschichte ist das wundervollste Ereignis, was wir uns je hätten erträumen lassen. Wir sind durch unsere Bemühung heute angehende Adoptiveltern eines viermonatigen Säuglings, den wir nach der Geburt direkt aufnehmen durften. Wir können unser Glück bis heute noch nicht fassen und genießen unser Leben zu dritt in vollen Zügen. Wir sind Gott und der leiblichen Mutter unheimlich dankbar. Die Hintergrundgeschichte der leiblichen Mutter hat uns so beeindruckt und wir haben den größten Respekt davor, dass sie sich für das Leben unseres Sohnes entschieden und nicht abgetrieben hat.
Daher möchte ich dich ermutigen! Lass das Leben in dir wachsen, gib deinem Ungeborenen eine Stimme und ein Recht auf Leben. Wer sonst kann für das Baby einstehen, außer du selbst. Es gibt so viele Möglichkeiten, dass du das Kind nach der Geburt nicht behalten musst. Angehende Adoptiv- oder Pflegeeltern sind unheimlich dankbar für jedes Leben, dass gerettet wird. Natürlich kenne ich deine Situation nicht und ich möchte mir nicht ausmalen, was es für dich als ungewollt Schwangere bedeutet, ein Kind auszutragen, was du nicht möchtest. Aber ich möchte dich darin bestärken, diesen Weg in Betracht zu ziehen und nicht dein Leben lang mit den Folgen einer Abtreibung leben zu müssen! Du bist nicht allein mit deiner ungewollten Schwangerschaft und es gibt viele tolle Hilfsangebote, die dir in dieser schweren Zeit helfen können.
Claudia
(Name geändert)