Vergeben ja – vergessen nie

Im Jahr 1966, als mein Sohn gerade ein Jahr alt war, habe ich durch meine Hebamme eine Abtreibung vornehmen lassen. Diese war letztlich Jahre später, die mir viel abverlangten, der Grund, warum ich den Verein „Hilfe für Schwangere“ gegründet habe.

Am 4.4.2017 bin ich zum Gynäkologen gegangen, weil ich eine Veränderung meiner Brust bemerkte. Es gab bereits zwei Probeentnahmen vor etlichen Jahren, die jedoch immer gutartig waren. Der Gynäkologe war skeptisch und meinte, es müsste auf jeden Fall eine Mammographie gemacht werden, um mit Sicherheit auszuschließen, dass es nichts Bösartiges ist. Ich bekam einen Termin zur Mammographie zum 21.4.

Die Zeit bis dahin war extrem quälend für mich. Ich habe mir alle möglichen Szenarien ausgemalt und auch die Frage aufgeworfen: „Was wird aus meinem Mann, wenn sich das Bösartige bewahrheitet?“ In diesem Zusammenhang war plötzlich meine Abtreibung aus dem Jahr 1966 glasklar wieder in meinem Kopf vorhanden. Ich habe mich gefragt: „Ist das jetzt eine Bestrafung für das, was ich im Jahre 1966 getan habe?“ Ich war sehr verzweifelt und habe nicht gewagt, mich jemandem anzuvertrauen. Als am 21.4. dann das erlösende Ergebnis vorlag, konnte ich wieder durchatmen. Erst danach habe ich über meine Ängste sprechen können.

Daran sah ich, dass ein solches Ereignis NIE aus dem Kopf verschwindet. Ich bin sicher, dass mir längst VERGEBEN wurde. Aber ein VERGESSEN wird es NIE geben.

(Elke)

Eine mit dem Smartphone telefonierende Frau sitzt an einem Schreibtisch vor einem silbernen Laptop

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